16.01.2019
Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten achten beim Fleischkonsum auf Qualität und Herkunft. Die Produzenten und Verarbeiter sind daher gefordert, diesen Ansprüchen auch gerecht zu werden. Am Dienstag, dem 15. Jänner 2019 trafen sind rund 130 Interessierte Branchenvertreterinnen und -vertreter in Hollabrunn beim Fleischtechnologietag.
Der Fleischtechnologietag hat in Niederösterreich schon Tradition – bereits zum 7. Mal organisierte der Lebensmittel Cluster NÖ dieses Fachevent in Zusammenarbeit mit dem Lebensmittel-Cluster OÖ und der Priv. HTL für Lebensmitteltechnologie Hollabrunn sowie dem Fleischtechnologiezentrum Hollabrunn. Heuer standen das Thema Tierwohl sowie innovative Technologien im Bereich Hygiene und Maschinendesign im Fokus. So waren zum Beispiel Verbesserungen im Hygenic Design von industriellen Fleischwölfen und neue sensorische Methoden das Thema – immer vor dem Hintergrund einer nachhaltigen, ökologisch und ökonomisch sinnvollen und verantwortungsbewussten Lebensmittelproduktion, bei der auch das Tierwohl ein wichtiger Punkt ist.
Der Fleischtechnologietag 2019 stand unter dem Motto „Qualität statt Quantität“. Dabei wurde ein Bogen von der Nachhaltigkeit in der Fleischverarbeitung, über neue technologische Möglichkeiten im Bereich Monitoring von Biofilmen bis hin zu Themen wie Food Fraud und Risikovorsorge sowie Sensorik und Hygiene gespannt. Abgerundet wurde die ganztätige Veranstaltung von einem Workshop zum Thema sensorische Schnell-Methoden sowie einer Firmenausstellung.
Am Programm stand eine Präsentation von Florian Hütthaler (Hütthaler KG, OÖ) zu einheitlichen Standards in der Tierhaltung von Schweinen und Rindern, die über individuelles Marketing hinausgehen und zu nachhaltiger Fleischproduktion beitragen. Roman Schober (Schober GmbH Waldviertler Bio Wurstmanufaktur, NÖ) schloss mit seinem „Nose-to-Tail-Konzept“ an diesen Gedanken an und gab einen Überblick, wie ein Tier ganzheitlich verwertet werden kann. Gerhard Prechtl, (Maschinenfabrik LASKA, OÖ) erläuterte den Einfluss, den die Entwicklung und das Engineering von Maschinen auf die Hygiene der darauf produzierten Produkte haben - Stichwort: Hygienic Design. Um die Anwendungsmöglichkeiten von NIR-Spektroskopie beim zerstörungsfreien Qualitätsnachweis von Fleisch- und Wurstprodukten, ging es im Vortrag von Heinrich Orsini-Rosenberg (Bruker Austria GmbH, Wien). Michael Stelzl (HYGIENICUM - Institut für Mikrobiologie & Hygiene Consulting GmbH, Graz) thematisierte aktuelle mikrobielle Herausforderungen und Kontaminationen im Fleisch- und Wurstbereich und im Eva Wagner (FFoQSI GmbH, Wien), erläuterte, woher die besonders gefährlichen und hartnäckigen Biofilme kommen und wie diese beseitigt werden können.
Am Nachmittag wurden in einem Sensorik-Workshop anhand von Hartwurstproben neue Schnellmethoden zur sensorischen Bewertung vorgestellt. Mittels „Napping“ (franz. la nappe = Tischtuch) wurden Hartwurstproben anhand von Ähnlichkeiten auf dem Tisch gruppiert. Durch das vielfältige und kurzweilige Programm führt Wolfgang Wernert vom Fleischtechnologiezentrum Hollabrunn.