13.05.2019
Im Februar eröffnete in der Tabakfabrik eine Innovationswerkstatt, die das Herz von Technik- und Innovationsfreaks, Wissbegierigen und Neugierigen höherschlagen lässt. Drei Stockwerke mit insgesamt 4.000 Quadratmetern Nutzfläche bilden den räumlichen Rahmen für den Makerspace GRAND GARAGE. Dazu kommen jede Menge professionelle Maschinen für den Prototypenbau und eine lebendige Community, die die Garage als Geburtsstätte großer Ideen und als Ort des Experimentierens begreift.
Die GRAND GARAGE hat sich aus dem Mechatronik-Ausbildungsprogramm CAP. entwickelt, das AHS-Schüler*innen parallel zur Oberstufe handwerklich-technische und Management-Fähigkeiten vermittelt. Einige CAP.tains arbeiteten bereits während der Ausbildung an eigenen Produktideen und stießen dabei auf unüberwindbare Grenzen bei der technischen Umsetzung. Leider gab es in Oberösterreich zu diesem Zeitpunkt keine öffentlich zugänglichen Werkstätten, in denen Prototypenbau und Ideenaustausch möglich waren. Zudem war es oft schwierig, technisches Material zu günstigen Konditionen in kleinen Mengen zu erhalten. Eine Gruppe von CAP.-Absolventen formulierte daher 2016 den dringenden Wunsch, Zugang zu einer professionell ausgestatteten Werkstätte zu bekommen und gab damit den Anstoß zur Errichtung der GRAND GARAGE.
Der erste Stock der Innovationswerkstatt ist dem Schwerpunkt Robotik und Metall gewidmet. Zum einen wird die Kunstuniversität Linz mit ihrem Labor für „creative robotics“ die Ebene 1 prägen. Zum anderen steht alles zur Metallbearbeitung bereit: CNC-Fräse, Bohr- und Drehmaschinen, Schweißkabinen mit Geräten für Schweißverfahren wie WIG, MAG und Elektrodenschweißen sowie Geräte zur Blechbearbeitung und Oberflächenbeschichtung.
Im zweiten Stock wartet ein professionell ausgestattetes Fablab auf die Mitglieder: Lasercutter, eine bunte Vielfalt an 3D-Druckern, Lötstationen, Arduino, Raspberry Pi, sowie ein eigener Bereich für Virtual und Augmented Reality.
Der Mitglieder-Prozess funktioniert ähnlich wie in einem Fitnessstudio. Man registriert sich online und zahlt nach Vertragsunterzeichnung am Infodesk den monatlichen Mitgliedsbeitrag. Nach einer Sicherheitseinschulung kann es dann auch schon los gehen. Einige Geräte, die wenig Vorwissen voraussetzen und nur eine kurze Einweisung benötigen, sind ab diesem Zeitpunkt sofort nutzbar. Die Skills für komplexere Maschinen, wie die CNC-Fräse, das Robotiklabor oder das Schweiß-Studio, können in Workshops erlernt werden. Das Kursprogramm in der GRAND GARAGE ist dicht und es vergeht kaum ein Tag, an dem keine Workshops stattfinden: von der Feinstaub-Messstation zum Selberbauen über den Lötworkshop für Anfänger bis hin zum Schweißkurs für Volksschulkinder.
Dieser starke Fokus auf Workshops und die Vermittlung neuer Skills an die Community hat sich aus der Philosophie der GRAND GARAGE und der dahinterstehenden Future Wings Privatstiftung entwickelt. „Lernen und Wachsen“ ist das Motto. Innovation ist das Ziel, Spaß ist der Antrieb. Darum setzt die Innovationswerkstatt auf gezielte Unterstützung und Weiterentwicklung von Fähigkeiten und Methodenkompetenzen. In der Werkstatt sollen möglichst viele neugierige Menschen ihrer Experimentierfreude nachgehen können, unabhängig von ihrem sozialen Status. Deshalb liegen die Mitgliedsbeiträge für Privatpersonen weit unter den tatsächlichen Kosten. Die Finanzierung kommt großteils aus Förderungen und Firmenpartnerschaften. Den Löwenanteil übernimmt dabei die Future Wings. Unter diesem Namen werden alle gemeinnützigen Projekte der TGW Logistics Group zusammengefasst. Dadurch sind natürlich auch viele Menschen in der GRAND GARAGE willkommen! Egal ob Newbie oder Profi – hier ist für alle ein Platz.
Die Zielgruppe der Members fokussiert sich auf:
Diese bunte Mischung vieler Persönlichkeiten verstärkt das Konzept der GRAND GARAGE, welches der Grundidee der „cross-fertilization“ („gegenseitige Befruchtung“) folgt:
"Mit der GRAND GARAGE schaffen wir einen Begegnungsraum für Unternehmen, Start-ups, Kreative, und technikaffine Menschen, die gemeinsame Ideen abseits jeglicher materieller, organisatorischer oder bürokratischer Hürden entwickeln und vor allem auch praktisch umsetzen. Denn diese Hürden – das weiß ich aus eigener langjähriger Erfahrung als Unternehmer – können Kreativität und Innovation enorm beschränken. Wir bieten eine höchst professionelle technische Infrastruktur, mit der zum Beispiel investorentaugliche Prototypen genauso wie Physical Computing Produkte entwickelt und tatsächlich auch gebaut werden können“, sagt Werner Arrich, Geschäftsführer der GRAND GARAGE.
„Innovative Ideen entstehen dort, wo Freude und Begeisterung am Tun vorhanden sind sowie ein Miteinander von Menschen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen. Dieser Spirit soll die GRAND GARAGE in allen Facetten prägen. Nur ein lebendiger Austausch von Menschen kann Horizonte erweitern, neue Ideen ermöglichen und einen Ort mit Leben und Begeisterung füllen. Mit dieser Innovationswerkstätte schaffen wir einen Raum, der dies ermöglicht, Interdisziplinarität fördert und Menschen mit einer Affinität zu Technik und Kreativität zueinander bringt“, sagt Ruth Arrich-Deinhammer, Geschäftsführerin der GRAND GARAGE.
Führungen: Do und Fr, jeweils um 16:00
Anmeldungen unter office@grandgarage.eu
www.grandgarage.eu
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