15.10.2024
Der Fortschritt in der automatisierten Logistik der Lebensmittelbranche zeigt, dass Unternehmen zunehmend auf digitale Technologien setzen, um ihre Effizienz zu steigern und den wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden.
Diese Systeme verbessern die Bestandskontrolle, beschleunigen den Warenfluss und erhöhen die Sicherheit, da menschliche Arbeitskräfte seltener in gefährlichen Umgebungen tätig sein müssen. Besonders im Lebensmittelbereich muss die Kühlkette ungebrochen funktionieren – das macht das Implementieren automatisierter Lösungen zu einer echten Herausforderung.
Während der Coronapandemie versuchten viele Unternehmen, ihre Lebensmittellogistik aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Kontakt zwischen Menschen zu minimieren oder sogar komplett zu vermeiden. Während Österreich und auch andere Länder diese Situation gut meisterten, brachen beispielsweise in China ganze Lieferketten zusammen. Vor Großstädten wie Shanghai verfaulten Lebensmittel, während im Stadtzentrum massive Engpässe und eine Unterversorgung der Bevölkerung herrschten.
Damit automatisierte Lebensmittellogistik – insbesondere Kühllogistik – reibungslos funktioniert, muss jedes Glied der Prozesskette genau analysiert und optimiert werden. Es ist entscheidend, dass die Fahrzeuge korrekt beladen werden und die Entnahme der Produkte fehlerfrei verläuft. Ebenso müssen die Kühlkette und das Energiemanagement im Fahrzeug einwandfrei funktionieren, begleitet von einer lückenlosen Dokumentation.
Das Projekt „AURORA“ (Automated Refrigerated Zero Emission Logistics Operations) verfolgt das Ziel, ein sicheres und robustes Konzept für die Kühllogistik zu entwickeln, das emissionsfreie Technologien mit autonomen Fahrfunktionen kombiniert. Dafür wird ein Kühlsystem in ein autonomes Fahrzeug integriert, das in verschiedenen realistischen Szenarien getestet wird. Im Projekt wird nicht nur das Fahrverhalten (Lenken, Bremsen, Beschleunigen) erprobt, sondern die gesamte Prozesskette. Die ersten Tests finden im Oktober 2024 in China statt, gefolgt von weiteren Versuchen im Digitrans Testcenter für automatisiertes Fahren in St. Valentin in Oberösterreich. Dort wird das Fahrzeug auch unter Regenbedingungen getestet, um das Fahrverhalten bei schlechter Witterung zu analysieren. Die Tests werden zeigen, wie stabil diese Technologie auf österreichischen Straßen funktioniert und welche Verfügbarkeit unter solchen Bedingungen erreicht werden kann.
„AURORA“ setzt neue Maßstäbe, denn erstmals wird in Österreich ein Fahrzeug auf Basis chinesischer Technologie getestet, das bereits weiter entwickelt ist, als die derzeit in Europa verfügbaren Modelle. Die Automation des Fahrzeugs basiert auf Künstlicher Intelligenz, der Aufbau ist kostengünstig und es bietet keinen Platz für eine:n Sicherheitsfahrer:in.
Läuft das Projekt erfolgreich, entsteht eine Pilotlösung, die durch minimale Anpassungen auf andere Logistikaufgaben in der Lebensmittelbranche übertragen werden kann. Die Zusammenarbeit zwischen China und Österreich eröffnet wertvolle Möglichkeiten, die technologischen Stärken beider Länder zu kombinieren und innovative Lösungen voranzutreiben.
Als Kompetenzzentrum für automatisiertes Fahren liegt der Fokus von Digitrans auf der Analyse, dem Testen und der Implementierung innovativer, automatisierter Transportlösungen. Zudem wird das künftige Potenzial autonomer Fahrzeugtechnologien aufgezeigt, um die besten Antworten für den Transport von morgen zu finden.
www.digitrans.expert
Lena Gumplmayr ist Marketing Assistant bei der DigiTrans GmbH.