17.10.2023
Wieder ist Demeter-Bauer und Biopionier Christian Stadler/Morgentau Biogemüse mit seinem Team ein Meilenstein und eine Produktpremiere im österreichischen Biolebensmittelhandel gelungen. Erstmals gibt es fünf Bio-Trockenprodukte aus der ersten Streifenanbau-Ernte bei INTERSPAR und direkt unter www.morgentau.at.
Mit dem bewussten Einkauf dieser hochwertigen Demeter-Produkte (aus biodynamischer Landwirtschaft) kann jeder Konsument das innovative Agrarprojekt „Streifenanbau“ unterstützen, bei dem Biodiversität und Boden- sowie Landschaftsschutz auf großen landwirtschaftlichen Flächen umgesetzt wird.
Im Gegensatz zum Monokulturanbau werden im Streifenanbau mehrere Kulturen innerhalb desselben Feldes in aneinandergereihten Streifen angebaut und jährlich auf den benachbarten Streifen weiterverschoben. Gut gewählte benachbarte Pflanzenarten beeinflussen sich gegenseitig positiv und steigern die Feldproduktivität. Durch die unterschiedlichen Kulturen entsteht attraktiverer Lebensraum für blütenbestäubende Insekten wie Bienen, Schwebfliegen, Marienkäfer, Raubwanzen und andere Tiere.
Biopionier Stadler sieht in diesem Pilotprojekt (derzeit auf einer Fläche von knapp 40 ha mit fünf Kulturen) das Potential, DIE künftige Anbaumethode in der Biolandwirtschaft zu werden. Mit diesem innovativen „Feldversuch“ ist Morgentau Biogemüse erneut Vorreiter rund um ressourcenschonenden und zukunftsweisenden Ackerbau.
„Schon nach dem ersten Jahr konnten wir eine Verdoppelung der Biodiversität feststellen. Mit dem Streifenanbau fördern wir die Artenvielfalt und die Individuenanzahl von Nützlingen, verbessern die Bodenqualität sowie das Landschaftsbild. Unsere Kulturen sind resilienter (= widerstandsfähiger) gegen Schädlingsbefall und Wetterextreme wie Dürre und Starkregen. Der Streifenanbau schafft keine Biodiversitätsinseln am Waldrand oder neben dem Gewässer, sondern fördert die Nützlinge in der großen agrarischen Produktionsfläche. In dieser Kombination sind wir die Ersten, die das großflächig umsetzen“, sagt Christian Stadler/Geschäftsführer Morgentau Biogemüse aus Hofkirchen im Traunkreis, der sich über das große Interesse freut.
Ziel des Piloprojektes Streifenanbau ist es, ein ackerbauliches System zu schaffen, welches den Herausforderungen der gegenwärtigen regionalen und globalen Probleme wie Rückgang von Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit sowie Zunahme der Wetterextreme entgegensteuert bzw. diesen Entwicklungen gerecht wird. Die Auswirkungen auf Ertrag und Qualität der Ernteerzeugnisse, Pflanzengesundheit, Biodiversität am Acker und Resilienz des Systems werden im Rahmen des Feldversuchs laufend eruiert, wissenschaftlich begleitet und mit dem Ziel ausgewertet, Streifenanbau bestmöglich praxistauglich umsetzen zu können und in die „Breite“ zu bringen.
„Über das große Interesse am Zukunftsprojekt Streifenanbau, an dem wir bereits zwei Jahre in Eigeninitiative gearbeitet haben, freuen wir uns sehr. Unsere Vorleistungen und unsere Überzeugung haben sich gelohnt. Wir sind in der ARGE Streifenanbau überzeugt, gemeinsam mit unserer jeweiligen Expertise einen wesentlichen Beitrag für eine zukunftstauglichere Landwirtschaft und für mehr Biodiversität leisten zu können. Und, dass mit unseren Ergebnissen Innovationen schneller in die Praxis von anderen Landwirten umgesetzt werden“, sagt Streifenanbau Initiator Christian Stadler/Morgentau Biogemüse Geschäftsführer.
„In der Saison 2023 haben übrigens bereits fünf weitere Betriebe aus Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland auf Streifenanbau mit ihren jeweiligen Kulturen umgestellt und fungieren als Demonstrationsbauern. Darunter das Bio-Landgut Esterhazy sowie Wolfgang Gumpelmeier/Baumgartnerhof aus Pasching. Auch beim burgenländischen Bio-Landgut Esterhazy wird ein Insektenmonitoring, so wie bei uns, durchgeführt“.
Das am 1.2.2022 offiziell gestartete EU-Innovationsprojekt von MORGENTAU Biogemüse GmbH wird gemeinsam mit den innovativen Bio-Landwirten Rudolf Franz Hofmann und Gerhard Weißhäupl im Rahmen der ARGE Streifenanbau umgesetzt. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Universität für Bodenkultur (Department für Integrative Biologie und Biodiversitätsforschung) und der Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein Research & Development. Bio Austria deckt den Bereich Kommunikation und Weiterbildung ab. Das Projekt ist Teil der Europäischen Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-AGRI)*), soll einen engen Austausch zwischen landwirtschaftlicher Praxis, Forschung und Bildung ermöglichen und Anleitung für die praktische Umsetzung bei möglichst vielen landwirtschaftlichen Betrieben sein.
Projektlaufzeit: 1.2.2022 bis 31.1.2025