04.09.2023
Umweltschutz hat in den letzten Jahren – sowohl für Privatpersonen als auch für Betriebe – massiv an Prominenz gewonnen und ist somit als zentrales Thema in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.
An Konzepten wie Nachhaltigkeit oder Kreislaufwirtschaft führt heutzutage kein Weg mehr vorbei. Aufgrund der Bemühungen zahlreicher Organisationen, Gesetzgebung und des grundsätzlichen öffentlichen Willens nehmen diese Konzepte zunehmend Einfluss auf unser tägliches Privat- und Berufsleben. Ein essenzieller Aspekt ist hierbei allerdings bis jetzt zu großen Teilen außen vor geblieben: Urlaub. Es ist, als würden die meisten Gedanken an die Umwelt bei einem kühlen Eis am Strand nur so dahinschmelzen. Daher präsentieren wir Ihnen 5 Tipps, wie man ohne großen Aufwand auch im Urlaub auf Nachhaltigkeit achten kann.
Vielen denken bei Urlaub vermutlich an ein Flugzeug, das weit Richtung Süden fliegt. Dies ist allerdings ein großes Problem, da Fliegen große Mengen an CO2 emittiert, vor allem im Vergleich zu umweltfreundlicheren Möglichkeiten wie Zug oder Auto. Natürlich beschränkt Nicht-Fliegen die Urlaubsziele geographisch, aber auch in Europa (und speziell in und rund um Österreich) gibt es viele wunderschöne Plätze, die sehr entspannt und günstig mit dem Zug erreichbar sind. Wenn es unbedingt eine Flug-Destination sein muss, gibt es diverse Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß zu kompensieren, je nachdem welche Fluglinie man nutzt. Beim europäischen Verbraucherzentrum findet man zu den meisten Fluglinien die passende Kompensationsmöglichkeit.
All-Inclusive-Reisen können sehr verlockend wirken: Man muss sich um nichts kümmern, für das leibliche Wohl ist stets gesorgt und man kann die Kosten für den Urlaub besser planen. Allerdings ist diese Art des Urlaubs nur sehr schwer vereinbar mit dem Konzept der Nachhaltigkeit, denn vor allem die Buffets sorgen für enorme Mengen an Abfall. So werden beispielsweise laut „Forum Nachhaltig Wirtschaften“ in Hotelbetrieben in der Türkei oder auf den Kanaren bis zu 60 Prozent der eingekauften Lebensmittel weggeworfen. Lebensmittelverschwendung ist nicht nur aus ethischen Gründen abzulehnen, sondern auch aus ökologischer Sicht extrem problematisch: angefangen bei der Flächenbeanspruchung durch die Landwirtschaft, über den Einsatz von Kunstdünger, Pestiziden und Antibiotika in der Massentierhaltung, bis zum Energieeinsatz für die Zubereitung von Speisen, die dann oft nicht einmal kompostiert (und damit zumindest in den biologischen Kreislauf zurückgebracht) werden, sondern im Restmüll landen.
Daheim ist Mülltrennung hoffentlich schon selbstverständlich. Das sollte sie auch am Urlaubsort sein. Und auch, wenn es im Urlaubsland keine funktionierende getrennte Abfallsammlung gibt, gilt immer der Grundsatz: Vermeiden ist besser als Entsorgen. Also möglichst auf Mehrweg-Flaschen und die gute alte Jausenbox setzen. Dort, wo auch das nicht funktioniert und man um Einweg-Verpackungen nicht herumkommt, ist zumindest das Bergsteiger-Prinzip wichtig: jeglicher Abfall, den man auf den Berg oder an den Strand mitgebracht hat, muss auch wieder mit nach Hause (in die Unterkunft) genommen werden!
Im Zuge der Teuerung haben die meisten von uns vermutlich gelernt, wie man sparsam mit Energie umgeht. Doch wenden wir diese Fähigkeiten auch im Urlaub an? Man sieht oft, wie in Hotelzimmern bei während der Mittagshitze gekippten Fenstern die Klimaanlage auf höchster Stufe läuft. Dies ist wortwörtlich aus dem Fenster hinausgeschmissene Energie. Aber es gibt auch weniger offensichtliche Möglichkeiten, fossile Energie zu sparen. Vor allem im Urlaub, wenn man viel Zeit in der Sonne verbringt, könnte man beispielsweise Mobiltelefone mit Solar-Powerbanks laden (oder überhaupt den Urlaub für „Digital Detox“ nutzen und die Handy-Nutzung drastisch reduzieren).
Souvenirs gehören zum Urlaub dazu. Grundsätzlich ist es auch nichts Verwerfliches, ein Andenken zu erwerben. Allerdings sollte man sich auch hier der Umweltauswirkungen bewusst sein: Oft sind Souvenirs hauptsächlich aus Plastik, gehen schnell kaputt und wurden in sehr vielen Fällen nicht einmal im Urlaubsland produziert. Es lohnt sich jedenfalls, auch hier auf Qualität statt auf Quantität zu setzen. Im Idealfall achtet man darauf, dass die Güter, die man im Urlaub konsumiert bzw. einkauft (sowohl klassische Souvenirs als auch Lebensmittel, Schuhe oder Textilien) wirklich lokal, ev. handwerklich produziert und bestenfalls sogar aus nachwachsenden* oder recycelten Materialien hergestellt wurden bzw. selbst recycelbar sind. Auch solche kleinen Schritte sind ein wichtiger Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. (* Bitte auf gar keinen Fall irgendwelche Produkte aus geschützten oder gefährdeten Arten, also z. B. keine Muscheln (außer solche, die man selbst am Strand findet), keine getrockneten Seesterne oder gar Korallen!)
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